Der Bremer Soziologe Dr. Nils C. Kumkar hat den Einsatz alternativer Fakten untersucht. In seinem in der edition Suhrkamp erschienenen Buch stellt er unter anderem Fallstudien zu den Auseinandersetzungen um Corona und den Klimawandel vor und kommt zu einer überraschenden Erkenntnis: Alternative Fakten seien im Wesentlichen „kommunikative Ausflüchte aus Situationen, in denen die Faktenlage vorgängig klar ist, aber Dilemmata konstituiert, mit denen man sich nicht auseinandersetzen kann oder will“.

An unserem 181. MedienMittwoch stellte Kumkar seine Arbeit vor. Im Gespräch mit FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube  und Wolfgang Borgfeld wurde auch die Rolle der sozialen Medien, die in der Verbreitung derartiger Nebelkerzen in polarisierten Debatten eine wichtige Rolle spielen, thematisiert. Wir diskutierten, welche Mittel die klassischen Medien im Umgang mit alternativen Fakten und Fälschungen zur Verfügung stehen und welche erfolgversprechend sind.